von kirn nach burgen – ehemalige bahntrassen

kirn – bell

die tour startete mit dem lützelsoon-radweg in kirn, von wo es direkt mal 250 hm hoch geht, logisch bei hunsrücktouren mit anreise per bahn. dann auf straßen und asfaltierten wirtschaftswegen leicht hügelig bis schneppenbach, mit schönen ausblicken über die höhen und auf soonwald und idarwald. weiter nach woppenroth auf einem geschotterten waldweg, passabel zu fahren, schabbach links und rechts liegen lassend 🙂 und über einen weiteren hügel mit dem höchsten punkt (450m) nach dickenschied.

 

 

 

 

 

 

in dickenschied verlässt man den lützelsoon-radweg nach kirchberg und es gehts durchs grundbachtal nach panzweiler, wo der bach in den simmerbach mündet und weiter in dessen tal nach gemünden. recht hübsch, aber nicht sehr gut zu fahren. entgegen der ersten planung nicht in den ort gefahren, hab mir keine geöffnete eisdiele versprochen, sondern auf einer bank vor dem jüdischen friedhof pause gemacht. dieser ist übrigens nicht in osm verzeichnet; in google maps auch nicht.

 

 

 

 

ab gemünden gehts dann leider nicht auf, sondern nur entlang der bahntrasse simmern–gemünden auf dem schinderhannes-soonwald-radweg. diese bahn war wohl wirtschaftlich nicht so der hit, weshalb sie nur 40 jahre in betrieb war. die gemündener wollten halt zu beginn des 20. jahrhunderts auch so was haben, aber nach dem 2. weltkrieg dann doch nicht mehr damit, sondern lieber mit dem eigenen auto oder der gummibahn fahren. ok, güterverkehr war wohl auch ein argument, aber auch das kann nicht viel gewesen sein. eine brücke ist noch erhalten und eine nicht mehr vorhandene brücke, d.h. der bahndamm zu beiden seiten.

 

 

 

 

in mengerschied des trainings und der schönen aussicht halber einen abstecher richtung ravengiersburg gemacht; die aussicht tatsächlich schön, aber die 90 höhenmeter hab ich als training genug sein lassen und wollte mir die 120 zusätzlichen von ravengiersburg wieder hoch nicht antun. der weitere verlauf durchs brühlbachtal über tiefenbach nach riesweiler ist wirklich hübsch.

 

 

 

 

 

nach einer kuchenpause auf der simmerner main street in einer panikattacke, dass ich verhungern könnte, beim wasgau noch drei verschiedene brötchen gekauft. war unnötig, erstens verhungert man nicht so schnell und zweitens war das frühstück in der privatpension in bell so reichhaltig, dass es fast für zwei gereicht hätte.

nun hab ich also den abschnitt simmern–bell des schinderhannes-radwegs auf der trasse der hunsrückbahn zum vierten mal befahren, bei herrlicher april-abendsonne und war kurz vor sieben in bell. zum abendessen bin ich nach kastellaun gefahren (nicht gelaufen wie vor einem jahr) und wieder zur burgschenke hoch, aber draußen gesessen. halunkenpfanne und natürtrübe apfelschorle, zwar nicht bio, aber trotzdem ganz lecker.

schinderhannesradweg

 

 

bell – burgen (– koblenz – osterspai)

um 10 nach fünf hat der hahn das erste mal gekräht (war ja auch karfreitag, aber noch nicht nachmittag), habs fenster trotzdem offen gelassen. kurz vor 8 hatte ich alles gepackt und war viertel vor neun mit frühstück fertig. durch etwas quatschen mit der pensionswirtin ists dann doch viertel nach neun geworden, bis ich gestartet bin. strahlend blauer himmel den ganzen tag. zum beller markt hoch, muss wohl wirklich ein riesenrummel da sein am vorletzten mittwoch im juli, und zum friedensacker an der hunsrückhöhenstraße. mehr gibts nicht zu sehen, eins der drei kreuze ist kaputt.

 

 

 

 

dann hab ich entschieden, den schinderhannes-radweg bis emmelshausen zu fahren und von dort weiter nach burgen. auf der bahntrasse wurde es zunehmend voller. ich hab den eindruck, die meisten fahren mit auto oder zug nach emmelshausen und starten dort. war ganz gut, dass ich in die gegenrichtung gefahren bin. den abschnitt bin ich nun auch zum dritten mal gefahren. von der eisenbahn gibts fast nichts mehr zu sehen, kilometersteine sind mir keine aufgefallen, die ehemaligen bahnhofsgebäude noch erhalten. in pfalzfeld hat neben der pfalzfelder säule der eigentümer den ehemaligen bahnhof etwas eigenwillig hergerichtet, hauptsignal und vorsignal direkt am bahnsteig und regeln nichts, der ehemalige standort des einfahrsignals ist aber noch gut am weg erkennbar. ich halte es für unwahrscheinlich, dass es dort ausfahrsignale gab. die beiden drehgestellwagen, die am westende vor sich hinrosten, sind bestimmt auch nie dort im regelbetrieb gefahren, die dreiachser umbauwagen wohl schon. und die kleine rangierlok bei lingerhahn, so eine, wie sie auch in reinsfeld an der hochwaldbahn steht, ist im hunsrück bestimmt nie gefahren; die wurde nach der wiedervereinigung aus der ehemaligen ddr importiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

ab emmelshausen bin ich nicht immer sklavisch dem ausgeschilderten schinderhannes-untermosel-radweg gefolgt, sondern öfters der straße nach bis morshausen und von dort auf wirtschaftswegen nach burgen. mermuth hab ich ausgelassen, im dortigen intarsienmuseum war ich mit der adfc-eifeltour vor paar jahren mal, dafür bei gondershausen mittagspause mit blick auf die mayener und laacher berge gemacht. trotz karfreitag früher nachmittag war nicht viel verkehr. sehr schöne route.

 

 

 

 

 

während im hunsrück fast idyllische ruhe war, war die mosel runter natürlich die hölle los, wie auch am rhein. ich hätte doch meinem ursprünglichen plan folgen und eine dreitagestour machen sollen, auf die andere moselseite und durchs maifeld und die pellenz nach koblenz. so war es dann nur noch kilometer sammeln, bis ich in osterspai in den zug gestiegen bin, um nicht zu spät nachhause zu kommen.

nächstes mal!