saar – elsass
was ich vor zwei jahren schon machen wollte: von saarbrücken am saar-kanal und rhein-marne-kanal entlang nach strasbourg.
ein paar bilder
baden und elsass im frühling
aus hier nicht näher zu erläuternden gründen bin ich in baden-baden aus dem EC gefallen. eigentlich baden-baden – baden-oos (so ähnlich wie wittlich/wengerohr). btw, die SBB-Eurofima-wagen sind besser als die von der ÖBB: die zwei fahrradhängeplätze sind am selben ende des waggons, besser angeordnet und direkt neben der tür, so dass das einsteigen und aufhängen auch leichter geht.
nach dem umziehen hab ich mir den bahnhof nicht weiter angeguckt und bin in richtung rhein losgeradelt. das wetter war gut, sonnig, nicht sehr warm, etwas wind. obwohl ich ein gutes stück auf der B3 gefahren bin, waren die autofahrer alle rücksichtsvoll und haben beim überholen viel abstand gehalten; ziemlich ungewohnt. eine kleine straße mit wenig verkehr durch die rheinauen bis kurz vor rheinmünster, recht hübsch. auf dem rheindeich wie gewohnt eher langweilig, da der rhein dort kanal ist, aber immer wieder etappen durch felder und auwälder. überhaupt viele blühende obstbäume, birnen, kirschen. wegen der hinweisschilder zum kustall in freistett schon dort was zum übernachten gesucht und gefunden. zwar ohne frühstück, aber das gibts bei der bäckerei im dorf.
die gegend heißt auch hanauerland, weil im 15. jahrhundert ein hanauer Philip eine von lichtenberg geheiratet hat. nachdem der letzte hanauer graf gestorben war, ging das ganze auf einen Ludwig von hessen-darmstadt über. bin also sozusagen heute nicht allzu weit weg gekommen.
am nächsten tag um halb acht bei wolkenlosem himmel und um die fünf grad los gefahren, z.t. auf dem rheindeich, an den kiesgruben und auwäldern entlang nach kehl. durch kehl durch ziemlich viel autoverkehr, grenzverkehr nach frankreich. strasbourg scheint recht fahrradfreundlich, viele velorouten gut ausgeschildert, allerdings oft auf radwegen, die aber meist genügend breit sind. in der altstadt so ziemlich alle einbahnstraßen für radfahrer in beide richtungen frei, es wird sehr viel rad gefahren. außerhalb siehts deutlich anders aus: jede menge bunte papageien auf rennrädern, reise- oder alltagsradler so gut wie gar nicht.
bis obernai mit dem regionalzug überbrückt, da die strecke bis zum vogesenrand nicht so prickelnd ist. die dame in der tourist-info in obernai war sehr hilfreich und hat mir eine unterkunft organisiert, wo ich den größeren teil meines gepäcks hingebracht habe und dann in richtung ehntal gestartet bin.
die 850 höhenmeter bis zum scheitelpunkt hattens ganz schön in sich, obwohl im mittel ab klingenthal “nur” 7%. die vegetation ist da hoch doch noch deutlich zurück, vogesenfeeling wie früher mit den bächen und so. beim ehemaligen lager natzweiler-struthof nur kurz verweilt. ich weiß nicht so recht, die wiederhergerichteten holzbaracken und so, hinzert fand ich angemessener. der weitere weg runter nach rothau und durchs bruche-tal nach dörlisheim und weiter nach obernai war doch erheblich länger als ich schlampig geplant hatte; die fahrt über boersch und auch die stadtbesichtigung obernai daher ausgefallen. vielleicht sollte ich doch nochmal da hin mit etwas mehr zeit und vogesen + mont sainte odile, ottrott, boersch, …
am donnerstag kurz übern markt in obernai und dann die elsässer weinstraße nach barr, dambach, chatenois bis bergheim. ich hätte ja gerne eine kaffeepause mit kuchen gemacht, aber in diesen ganzen weinstraßenorten gibts nur jede menge weinlokale, aber keine cafes oder wenigstens bäckereien mit ein paar tischen und stühlen draußen. oder zur not auch drin. so schön die dörfer sind, aber nach 40 km wirds auch bald langweilig.
in bergheim in richtung rhein abgebogen und durch illhäusern an der ill zum canal du rhóne au rhin. sehr schön, wobei im sommer dürfte man wenig zur seite sehen wg. der stellenweise dichten vegetation. der radweg ist im gegensatz zur klassifizierung in osm durchgehend bis neuf brisach befahrbar, wassergebundene decke und gut gepflegt.
den letzten tag der tour hab ich damit verbracht, übern tuniberg nach freiburg zu radeln und mit dreimal umsteigen nach hause zu fahren.
moselle – moselotte – lorraine
die schon länger geplante radtour “moselquelle abwärts” habe ich zusammen mit Gregor gemacht, unsere erste gemeinsame mehrtagestour. zur vermeidung des aufwands und der kosten einer internationalen fahrradkarte sind wir mit dem SBB-EC umsteigefrei von Mainz bis Basel Bad Bf für relativ wenig geld gefahren. von da die 3 km mit dem rad zum Basel SBB, womit die fehler anfingen. der erste war, dass ich hinter der wettsteinbrücke den radwegweiser nach rechts zum bahnhof übersehen habe und nach links abgebogen bin, dem wegweiser zum parkhaus am bahnhof folgend, 1 km umweg und zeit verloren. zum zweiten wusste ich nicht, dass man Basel SBB in schweizer und französischen bahnhof unterscheidet. an letzterem kann man an fahrkartenautomaten fahrkarten mit altersermäßigungen jung und alt 😉 bekommen und mit euro bezahlen; hätte uns locker 15 oios gespart. aufgrund dieser umstände und weiteren fehlern haben wir den TER-200 nach Mulhouse nicht mehr bekommen und hatten über eine stunde zeit, in Basel einen kaffee zu schweizer preisen zu trinken. ein weiterer fehler bei der planung war, dass ich zur anreise nach Fellering geguckt hatte, weil da die route zum col de bussang abzweigt, aber der bahnhof Wesserling knapp 2 km vorher günstiger ist, da mehr züge dorthin fahren als weiter das reststück der linie bis Kruth. das haben wir in Mulhouse zum teil wieder wett gemacht und konnten deshalb eine halbe stunde früher als ürsprünglich geplant in Wesserling starten.
die ersten paar km auf nebenwegen durchs tal sind angenehm zu fahren. in den 30er jahren wurde angefangen, eine eisenbahnstrecke von Fellering nach St. Maurice im moseltal zu bauen, das projekt aber dann wohl aus wirtschaftlichen gründen aufgegeben; zwei fertige brücken stehen noch da. die passstraße, 6,5 km bis zum col de bussang, ist erträglich zu fahren, weil am spätnachmittag nicht viel verkehr war und alle, auch die lkws, mit viel abstand überholt haben und keiner gehupt hat, auch die anderen tage nicht, wenn wir straße fuhren. der abzweig zur moselquelle und Bussang geht unmittelbar nach der passhöhe ab und ist ausgeschildert, man muss nur drauf achten, sonst muss man von Bussang aus wieder hoch. obligatorischer fotostop an der moselquelle.
in Bussang haben wir kurz den campingplatz und den dorfplatz besucht, wo wir mitte der 90er zweimal waren und sind dann auf der alten bahntrasse Bussang–Epinal nach Fresse sur Moselle, wo wir gegen sieben beim hotel ankamen; sehr einfaches landhotel an der straße, aber sauber und ordentliche dusche. und für französische verhältnisse ordentliches frühstück. zum abendessen sind wir nach le Thillot geradelt, ein riesenteil “flammkuech”, und auf der bahntrasse im dunkeln klarem himme und etwas mondlicht zurück.
am nächsten morgen etwas kühler, aber sonnig, weiter die bahntrasse runter bis zum radkreiselabzweig bei Dommartin und dort auf die bahntrasse Remiremont–Cornimont ins moselottetal bis Cornimont. im unteren teil ist das tal noch weit mit wiesen, im mittleren teil ab Vagney ist die route sehr schön, felsig-schluchtige trasse, aber im oberen teil mehr durch büsche zugewachsen, so dass man nicht so viel sieht. in Cornimont wie auch schon unterwegs in beiden tälern öfters aufgegebene fabriken, zum teil am verfallen.
nach einer mittagspause und bei etwas bedecktem himmel sind wir zum col de la croix, ziemliche steigung nach den bahntrassen, 380 m auf 5,5 km, aber nicht schwer. schöne abfahrt nach Vagney ins moselottetal auf wenig befahrener straße. im weiteren verlauf ist die D43 aber verkehrsreich, weshalb wir bei le syndicat wieder auf die andere seite auf die bahntrasse sind; wir hätten das schon direkt in Vagney machen sollen, kurz vor dem kreisel müsste nach links zur voie verte ausgeschildert sein.
Remiremont haben wir uns nur kurz angesehen, schönes städtchen mit arkaden, und dann beschlossen, die 25 km nach Epinal zu fahren, damit die morgige etappe nicht zu lang wird. sicherheitshalber von Remiremont aus via dem bekannten booking-portal im hotel Azur reserviert. die idee, unterwegs was zu suchen, wäre nicht aufgegangen: auf der „nebenstrecke“ ist nur Éloyes, da gibts nix und die D157 auf der linken moselseite wäre wegen des starken verkehrs nicht so angenehm gewesen und außer einem hotel direkt an der autobahn scheints da auch nix zu geben. die alte D42 ist zwar ganz schön zu fahren, da der hauptverkehr auf der anderen seite geht, aber landschaftlich lohnt sie sich nicht unbedingt, bis auf die sandsteinfelsen hinter Archette. man kommt nicht durch größere orte und von der mosel sieht man meistens nix.
das hotel Azur in Epinal geht für eine nacht, aber enge dusche und nur ein badetuch und ein handtuch. und rauschen von der kajakstrecke des ehemaligen kanals an der mosel. ganz nette altstadt. da wir das frühstück französisch sparlich vermutet und deshalb ohne gebucht hatten, sind wir zur sehr schön renovierten markthalle zum kaffeetrinken, mehr gabs auch noch nicht, um halb neun noch kein marktbetrieb. der scheint hauptsächlich samstags zu sein. die sehr nette marktfrau, die uns den kaffee gemacht hat, hat uns noch ein schälchen mit frischen obstschnitzel gebracht, geschenkt! und wollte kein trinkgeld, hat uns auf ihrem tablet ein bild der halle von 1911 oder so gezeigt.
der canal des vosges ab Epinal ist bequem zu fahren, am anfang wassergebundene decke, später asfaltiert und meist von schönen alten platanen gesäumt. ab der departementgrenze (Vosges/Meurthe-et-Moselle) ist er nicht mehr asfaltiert und unbequem zu fahren. parallel verläuft die D570, welche verkehrsarm und gut zu fahren ist. man hat auch den kanal nebendran, aber halt keinen direkten blick auf die wilde mosel auf der anderen seite des kanals mehr. auch der weg von Flavigny bis les turbines ist sehr schlecht zu fahren, schlaglöcher, asfaltbrocken, wir hätten besser die neue straße auf der anderen seite des kanals genommen.
der verbindungskanal zum canal de la marne au rhin ist beeindruckend: er wird über einen kleinen höhenzug geführt, wofür das wasser für die ersten vier schleusen aus der mosel zur scheitelhaltung hochgepumpt wird, daher der name les turbines. danach gehts mit zehn schleusen auf ungefähr 2,5 km abwärts. was für ein aufwand damals. von der industrie dort ist kaum noch was übrig, außer ruinen.
etwas günstiges zum übernachten haben wir in Nancy nicht gefunden, da wir nicht zu weit nach norden wollten; das hätten wir am nächsten tag wieder zurück gemusst. Nancy ist recht touristisch durch die schöne altstadt mit vielen kneipen und restaurants und den place stanislas. aber was brauchbares zum frühstücken zu bekommen ist schwierig; wir haben es bei einem kaffee belassen und uns proviant besorgt.
aus Nancy raus gehts zuerst ein stück am kanal entlang, wo auf ehemaligen industriebrachen wohnhäuser gebaut wurden, wohnen am fluss. ab dem verbindungskanal gehts leider die departementsstraße durch die salzindustrieanlagen von Varangéville + Dombasle, die voie verte fängt erst in Maixe an. wir haben leider den abzweig verpasst und von der straße aus gesehen, dass es am anderen ufer einen schönen, neu asfaltierten weg gibt, aber den dann ab Einville au Jard genommen. im weiteren verlauf gehts zweimal auf departementsstraßen am kanal vorbei, was nicht weiter schlimm ist, aber ab Lagarde gehts richtig vom kanal weg und über endlos geradeaus scheinende wellige landstraße im prinzip bis Gondrexange. in Rechicourt kaffeepause gemacht, es zog immer mehr zu, dann quer rüber zum kanal und diesem folgend, brachte paar km umweg, war aber schöner, auch wenn der weg in dem bereich etwas holprig zu fahren ist. die landstraßen bringens nicht, die landschaft auch eher agrarisch eintönig. mierda: “Die zwischen 1960 und 1965 gebaute Schleuse Écluse de Réchicourt-le-Château, die mit einer Höhendifferenz von bis zu 16,10 Meter die höchste französische Schleuse in einem Freycinet-Kanal ist, ersetzte eine weitere Schleusentreppe mit sechs Schleusen.” das haben wir uns nicht angeschaut; es war ausgeschildert!
vor und bei Gondrexange etwas regen unter bäumen und kanalbrücke abgewartet, war nicht viel. ab Xouaxange, komischer name, kann man etwas beschwerlich am kanal entlang (vor drei jahren gemacht) oder der ausschilderung folgend via Bébing auf der ehemaligen bahntrasse Sarrebourg–Troisfontaines, relativ neu asfaltiert und schön zu fahren, nach Hesse kommen, wo wir uns am kanalhafen nochmal eine viertelstunde untergestellt haben. der rest bis zum hotel in Buhl , welches in einem gewerbegebiet direkt an der schnellstraße liegt, zog sich doch noch etwas. Von dort gibt es keinen erträglichen fußweg ins städtchen, weshalb wir ins einzige restaurant dort, auf savoyisch gemacht, zum abendessen sind. bei den tartes und quiches und sonstwo scheint wohl immer speck dabei zu sein, auch wenn explizit nur eine käsesorte auf der karte steht; ohne speck nix. außer natürlich bei dem chinesen in Epinal und dem Inder in Nancy, da gibts auch vegetarisch und vegan.
nach ausgiebigem, süßem frühstück bei sonnigem wetter um 10 uhr losgefahren. im unterschied zu vor drei jahren sind wir den ausgeschilderten weg übern berg nach Arzviller gefahren; sind zwar paar höhenmeter mehr, aber schöner als die kaputte asfaltstraße. ich wollte mir diesmal das schiffshebewerk ansehen, aber dafür hätten wir zum oberen ende fahren müssen, immerhin 3 km hin und 3 km zurück, der weg am unteren kanal ist nach 300 m gesperrt. jedenfalls ist der weg an der durch das schiffshebewerk ersetzten schleusentreppe entlang immer wieder beeindruckend. unterhalb ist dann schon richtig elsässer trubel mit vielen booten auf dem kanal, sozusagen die weiße wasserpest. gegen viertel vor 12 in Saverne, gerade ein zug weg gefahren, der nächste 13:04, wie das samstags nachmittags so ist. die anschlusssituation Strasbourg – Offenburg ist nach wie vor unmöglich. wir sind dann mit paarmal umsteigen, zuletzt in Mainz auf einen zug, den wir eigentlich garnicht hätten kriegen können, um 7 uhr zuhause gewesen.
route des crêtes
das wetter in der letzten septemberwoche war einfach unwiderstehlich, deshalb nochmal ein bisschen taubergießen und vor allem val d’argent und die route des crêtes. naja, 70 km oberrheinebene mussten auch sein.
im fahrplan stand DI ab 9:09, sicherheitshalber wie immer wollte ich den um 8:41 nehmen. am bahnhof kamen mir schon die leute entgegen, fährt nix heute, wg. unwetter (sturmtief fabienne vorgestern) strecke DA-DI gesperrt, baum auf den gleisen. also wieder mit dem rad nach DA, 9:30 da, züge zwischen WI und DA fahren pünktlich, also 9:40. aber der EC 7 nach Zürich hat eine stunde verspätung, also eineinhalb stunden in MZ vertrödelt.
gegen zwei bei strahlendem sonnenschein in Offenburg losgefahren und mich verfahren, weil ich nicht meinem track gefolgt bin und mir grad nicht klar war, dass Kehl nicht rheinaufwärts, sondern -abwärts von Offenburg liegt. es hätte sinn gemacht, im hinblick auf die geplante tour route des cretes, in Lahr zu starten; hätte wahrscheinlich das gleiche gekostet, aber wären paar km weniger gewesen, zumal die strecke ab offenburg und der kiesweg westlich entlang des flughafens auch nicht der hit ist. für die geplante tour noch besser wäre allerdings gewesen, in Selestat zu starten, dann wäre aber mit taubergießen nix gewesen.
in Wittenweier, dem „tor zum taubergießen“ überlegt, zuerst eine unterkunft in Kappel zu suchen und dann ohne gepäck ins NSG zu fahren. alles andere wäre etwas spät und riskant geworden. für solche touren, wenn es schon früher dunkel wird, wäre genaue planung und vorbuchung vielleicht besser. gasthaus löwen in Kappel hat nix mehr frei (europapark Rust ist paar km weiter und es ist schöner frühherbst), aber der elsässer hof hat noch eine dachkammer frei. für die größe mit 49,- recht teuer, aber besser als nix. noch eine 12 km – runde durchs NSG gemacht und zum rhein und im gasthof zu abend gegessen.
einziger frühstücksgast; es gab gutes müsli + osaft + selbstgemachte marmelade und cappu. kurz vor 9 los, sehr frisch, aber sonnig. in Selestat nur kurz die altstadt angeschaut, hübsch, ähnlich Wissembourg, aber keine pause gemacht; draußen noch zu kühl. in Chatenois zwei stücke gebäck gekauft und ins tal richtung St. Marie.
ab Val de Villé gibts einen schönen asfaltierten weg neben der bahn und später durch den wald neben dem industriegebiet, die bahn ist nur noch bis dahin ab und zu in betrieb. dahinter ist die ehemalige bahntrasse als radweg ausgebaut bis St. Croix, angenehm entspannt aufwärts zu fahren, mit etwas rückenwind. danach gehts auf nebenstraßen nach St. Marie. da nix mehr mit mines ist, ist der ort entsprechend morbide, aber das war er auch vor 23 jahren schon, als wir zum ersten mal daher und durch den tunnel nach Le Tholy gefahren sind. trotzdem etwas gruselig.
ab dann gehts ernsthafter bergauf. beim hotel les bagenelles pause gemacht, zwetschgenkuchen gut, cappu spülwasser. weitere 9 km bis zum col de bagenelles, meist im 1.-3. gang gefahren, am pass kleine pause. die nächsten 160 hm bis zum höchsten punkt habens auch nochmal in sich. ohne genau geguckt zu haben dachte ich gegen 3 uhr am col du bonhomme zu sein; daraus wurde 4 uhr und ich hatte beschlossen, dort eine unterkunft zu suchen. das eine hotel ist (angeblich) complet, das gegenüber in der sonne macht wohl kein hotel mehr, sondern abends zu. der wirt meinte auf meine frage, in le Bonhomme gäbs mehrere. es war mir zu riskant, die 15 km bis schlucht zu fahren, zumal unterwegs nichts erkennbares an unterkunft war; ich hätte mich auch mit isomatte und schlafsack in eine hütte gelegt. also mal wieder schlecht geplant; es ist doch nicht so einfach, was zu finden, wenn es früh dunkel wird. vielleicht hätte ich es doch riskieren sollen; immerhin gibts da einiges auf der karte. morgen genauer eruieren und fotos machen. jedenfalls bin ich die 6 km und 250 hm runter nach le Bonhomme, das wird heftig, morgen wieder hoch, bei dem lkw-verkehr, aber auch der war 1986 schon so.
das erste hotel genommen, la tete des faux, und das restaurant nebenan vecchia roma, werden von zwei italienern gemacht; scheint mal ein gutes hotel gewesen zu sein. da es im ort keine geschäfte gibt und die meisten häuser an der straße zu verkaufen sind, alles am runterkommen, direkt an der straße, klar, bei dem verkehr, etwas weiter von der straße weg wird aber noch renoviert – wollte ich die 5 km nach Lapoutroie laufen. hab auf halbem weg kehrt gemacht; auf der karte sind auch dort keine geschäfte zu sehen und es sind 270 hm! im restaurant lasagne gegessen (quiche gabs keine) und ein viertel pinot noir getrunken, ganz brauchbar, aber elsässer preise, teuer.
frühstück mit 10 oios recht teuer, kein müsli, aber sonst ok. 20 vor neun los, blauer himmel, nicht sehr kalt. zum glück ist nur wenig verkehr um die zeit, auch nur wenige lkws aufwärts. wenn einer kam, hab ich ihn sicherheitshalber vorbei gelassen, besonders vor kurven; einer hat sich mit lichthupe bedankt. wie letztes jahr schon, die haben alle mit viel abstand überholt. viertel nach neun am pass.
die route des cretes ab col du bonhomme verläuft größtenteils durch wald, wenig zu sehen. dann hatte ich mal wieder schlampig geplant; wie vor zweieinhalb jahren in den vogesen einen waldweg eingeplant, diesmal ab dem col du louchpach. besser darauf achten, nicht so einen unsinn zu machen. im gebirge sind waldwege für reiserad mit gepäck ein no go! erstens zu gefährlich, weil wenn was passiert da findet einen keiner und zweitens bringen zeitmäßig nix, weil sie in aller regel viel schwieriger zu fahren sind. zum glück hab ich nicht drauf geachtet und es fiel mir erst bei der skistation lac blanc / col du calvaire auf. mit unterkünften ist da absolut nix, auch keine hütten gesehen wie gestern bei der auffahrt von St. Marie. gestern am col du bonhomme weiter zu fahren wäre eine katastrophe geworden, knappe zwei stunden bis schlucht gebraucht. außerdem ist die straße ja aus militärischen gründen hinterm berg, von deutschland aus gesehen, gebaut worden, so dass man zum blick auf lac blanc, lac verte, lac noire nur zu fuß kommt.
am col de la schlucht großbaustelle, von dem relais steht nur noch das gebäude und auf dem pass wird wohl ein hotel vergrößert, also keine unterkunft. und bis hohneck gehts auch nochmal knackig hoch, aber in dem bereich gibts mehreres. bei der ferme auberge Breitzhousen gibts draußen einen trinwasserbrunnen, steht auch in osm, hätte ich fast übersehen. und das bei dem schauderhaft gechlorten wasser hier; sicherheitshalber hatte ich mir trotzdem eine flasche im hotel abgefüllt, hab aber unterwegs nur von der vollen flasche von zu hause, die ich noch hatte, getrunken. hier also beide flaschen aufgefüllt und kurz dahinter am straßenrand kleine pause gemacht und ein brötchen und den rest käse und wurst gegessen. und dann sonnencreme geschmiert.
ab schlucht ist auf der route des cretes deutlich mehr auto- und motorradverkehr; sie wird nach süden zu auch immer reizvoller, mit schönen ausblicken über die vogesen hauptsächlich, aber auch ab und zu rheintal, schwarzwald und sogar alpen, zumindest die schneebedeckten gipfel ragen aus dem spätsommerdunst, blauer himmel den ganzen tag. aber es sammeln sich auch einige höhenmeter an, öfters auf und ab und dann die anstiege zum markstein und vor allem zum grand ballon auf 1340 m. aber es lohnt sich.
zum einkehren hatte ich keine rechte lust, was im hinblick auf die zeit ganz gut war; vielleicht sollte ich bei der planung doch wieder mein gpxtool benutzen und dafür die abschnitte auswerten. heute wieder unterschätzt.
die abfahrt vom grand ballon geht schon rasant, die weste war dringend nötig, sonst wäre ich total ausgekühlt; aber man braucht trotzdem auch bei tempo 50 noch zeit für die strecke. zudem gibts ab dem col de herrenfluh einen gegenanstieg, der sich hinzieht, aber mit schönen ausblicken auf den grand ballon. in dem bereich hatte ich auch wieder so eine waldwegabkürzung geplant; auf der straße gings trotz anstieg schneller und der waldweg sah nicht wirklich fahrbar aus.
es war dann kurz nach vier, bis ich in Uffholtz, direkt vor Cernay, war. bei einem logis-hotel geguckt, aber die wollten 65,- + 10,- frühstück haben. gerade 100 m weiter habe ich dann das schild gites de france gesehen und bin in die einfahrt und hab gefragt. mr. Bernard hat ein gartenhaus im erdgeschoss mit drei einzimmerappartments ausgebaut, das obergeschoss noch nicht. das appartment ist erheblich größer als die hotelzimmer und hat eine kleine kochecke mit spüle, und einen tisch, so eine art fewo. 40,- inkl frühstück. unterkunft Vincent BERNARD, gites de france, Uffholtz, das wäre der tip gewesen, auf den gites de france – seiten zu suchen! für die nächste frankreich-tour merken!
noch nach Cernay gelaufen und hab mir im supermarkt 1,5 l wasser, 0,375 l elsass-riesling, rindersalami und münsterkäse fürs abendessen gekauft. bei den elsässer preisen hatte ich keine lust, wieder in eine pizzeria essen zu gehen.
frühstück recht einfach, aber ok. kurz nach neun los und in der patisserie in Cernay drei stücke süßkram gekauft. ab Cernay geht ein schöner und brauchbar asfaltierter radweg an der Thur entlang, ab dem gewerbegebiet Staffelfeld über eine ehemalige eisenbahnbrücke und weiter auf einer ehemaligen bahntrasse (Colmar–Bollwiller über die dörfer parallel zur hauptstrecke) bis vor Ensisheim. paar schöne rückblicke auf hartmannsweiler kopf und grand ballon. ansonsten weiter strecke gemacht durch die vermaiste landschaft, alles vertrocknet gelb, ab und zu waldstücke. von Rumersheim bis Fessenheim radweg neben der landstraße, gut zu fahren. kurz vor zwölf bei Fessenheim übern rhein und paar km vor Bad Krozingen kleine mittagspause mit baguette und münsterkäse und umgezogen. richtig warm wieder.
in Bad Krozingen schöner weg durch den kurpark direkt bis zum bahnhof. nach zweimal fragen fahrkarte in der mediathek (stadtbücherei) am bahnhof ausgedruckt (am dortigen pc via webmailer) und kurz nach halbzwei den RE nach Offenburg bekommen, bis Freiburg ziemlich voll, ab da leerer und sitzplatz oben. in Offenburg zehn minuten später weiter, im fahrradabteil gesessen, halt freitagsnachmittagsverkehr. in Karlsruhe deutlich kühler, IC nach DA pünktlich und um 9 uhr zuhause.
die tour war schön, aber schlecht geplant; ohne zelt ist das mit den unterkünften etwas heikel. besonders für die route des crêtes hatte ich den schönsten, wolkenlosen tag; im südlichen teil die ausblicke lohnen die tour.
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